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Flüchtlings-Hilfe-Portal „HelpTo“ gestartet

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Am 7. Oktober wurde das Projekt HelpTo in Potsdam gestartet. HelpTo ist das Flüchtlings-Hilfe-Portal für Deine Stadt. Es ist gedacht um Flüchtlinge, Initiativen, engagierte Bürgerinnen und Bürger, Organisationen, Unternehmen und Kommunen zusammenzubringen und die Arbeit für Flüchtlinge zu unterstützen.

Auf HelpTo kann man eigene Angebote einstellen, auf Gesuche reagieren, interessante Initiativen finden und sich helfend einbringen. Es ersetzt keine städtische Koordinationsarbeit oder die engagierte Arbeit der Initiativen, sondern soll eine Hilfestellung bei der Koordinierung der Hilfe sein.

Das Portal für Potsdam ist unter http://potsdam.helpto.de erreichbar. In den kommenden Wochen sollen weitere Kommunen hinzukommen. Wer Interesse hat kann sich per E-Mail über kontakt@helpto.de an uns wenden.

Die Nutzung von HelpTo ist kostenfrei. Erforderlich ist lediglich eine Online- Registrierung mit Benutzername und E-Mail-Adresse. Damit das Hilfe-Portal weiterentwickelt und betreut werden kann, sind Spenden, Sponsoring oder Kooperationsvereinbarungen sowohl auf überregionaler als auch regionaler Ebene notwendig.

Unterstützt werden wir durch Tolerantes Brandenburg und die Landeshauptstadt Potsdam.

Christoph Miethke, Vorsitzender des Vereines Neues Potsdamer Toleranzedikt e.V.: „HelpTo soll auch Menschen ansprechen, die helfen wollen- aber nicht so recht wissen, wo und wie Hilfe benötigt wird. Recherchen sind möglich, aber aufwändig. Diese Lücke wollen wir schließen und sehen uns vor allem als Ergänzung und Ver-bindung zu anderen Angeboten vor Ort.“

Jann Jakobs, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Potsdam und Präsident des Städte- und Gemeindebundes Brandenburg: „Die große Zahl an Flüchtlingen bringt die Kommunen an die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit. Deshalb ist es besonders wichtig, dass zivilgesellschaftliches Engagement und staatliche Aufgaben gut mitei-nander verzahnt sind. HelpTo kann ein Instrument werden, um diese Funktion zu erfüllen. Ich wünsche mir, dass möglichst viele Menschen dieses Angebot nutzen.“

Günter Baaske, Minister für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg: „Brandenburg ist tolerant und weltoffen. Das zeigen in diesen Tagen auch all jene Bürgerinnen und Bürger, die sich ganz großartig in Willkommensinitiativen engagie-ren und Flüchtlingen helfen – und damit auch die Kommunen unterstützen. Dieses Engagement wollen wir mit HelpTo stärken. Jetzt geht es darum, dass viele mitma-chen – Kommunen, Initiativen und die Flüchtlinge selbst.“

Anne Böttcher, Geschäftsführerin der Arbeiterwohlfahrt Brandenburg: „Wir erleben derzeit eine so große Hilfsbereitschaft seitens der Bevölkerung, dass unsere Einrich-tungen die Anfragen kaum noch bewältigen können. Mit HelpTo schaffen wir eine Möglichkeit, die Akteure vor Ort direkt miteinander in Kontakt treten zu lassen, so dass die Hilfe dort ankommt, wo sie gebraucht wird. Weil es um Menschen geht!“

„Eine große Hilfsbereitschaft geht durch das Land. Land und Leute rücken zusammen, wo Politik und Behörden überfordert sind. Das Internet-Portal ‚HelpTo‘ bietet die einfache Möglichkeit, diese zivilgesellschaftliche Arbeit für ein zivilisiertes Zusammenleben jetzt und in Zukunft zu koordinieren. Das ist ein Aspekt des demokratischen Regierens von unten. Dafür ist eine verbindliche Kommunikation vonnöten, die zusammenführt und nicht zerstreut. Angebote und Gesuche können auf ‚HelpTo‘ eingestellt und abgerufen werden. Probleme sollen hier erörtert und gelöst werden. Dies ist für die unmittelbare schnelle Hilfe ebenso notwendig wie für die langfristige Integration, bei der man die alten Fehler nicht wiederholen darf. Sie braucht Geduld, Zeit und Toleranz.

Sowohl in inspirierender Analogie als auch im deutlichen Unterschied zum bekannten ‚herrschaftlichen‘ (Toleranz-)Edikt von Potsdam (1685) mit ‚Glaubensgenossen‘ und in Fortführung des modernen Toleranzedikts als Stadtgespräch (seit 2008) geht es jetzt und in Zukunft um vielfältige Aktivitäten aus der Bürgergesellschaft heraus, zusammen mit zahlreichen Akteuren und ohne Feinderklärung. Die breiten und soliden Bürgerbündnisse leben ebenso von Toleranz und Solidarität, die sie an andere weitergeben. Toleranz und Solidarität sind (gegen Fremdenhass und Gewalt) zu verbinden und wechselseitig zu stärken, ohne die Menschen zu überfordern.“

Prof. Dr. Heinz Kleger
Universität Potsdam, Vorstandsmitglied Neues Potsdamer Toleranzedikt e.V.