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Volker Schlöndorff drehte Kurzfilm zum Griebnitzsee

Der Uferweg am Griebnitzsee – für Potsdamerinnen und Potsdamer ein nicht enden wollendes, aufreibendes Thema. Seit mehr als zehn Jahren ist einstige Kolonnenweg gesperrt, ebenso lange kämpfen die Stadt und engagierte Bürger/innen für die Öffnung.

Zum 30. Einheitsjubiläum drehte Oscar-Preisträger Volker Schlöndorff einen Kurzfilm zum Uferweg am Griebnitzsee für den Verein „Griebnitzsee für Alle“.

Nach der Uraufführung am 22.09. im Filmmuseum Potsdam, lief der Film des bekannten Regisseurs bis zum 3. Oktober auf unserem Digitalen Schaufenster für alle zugänglich neben dem Museum.

Zu DDR-Zeiten patrouillierten auf dem Uferweg Grenztruppen. Nach dem Mauerfall wurde er öffentlich zugänglich. Doch seit 2009 sperren einige Anwohner die Strecke zum Wasser. Die Landeshauptstadt Potsdam kämpft seit langer Zeit für einen freien Uferweg, aber bisher ohne Erfolg. Bereits zwei Gerichtsverfahren scheiterten.

Volker Schlöndorff wohnt selbst nicht weit vom Griebnitzsee entfernt. Den Potsdamer Neuesten Nachrichten sagte er dazu: „28 Jahre waren der See und die Häuser der Anlieger eingemauert, eine Schande für unser Volk. Dann fiel die Mauer, der Zugang zum See war frei für Alle. Nun ist er wieder zugemauert. Wie lange noch?“

Auf diese Frage gibt es bisher leider keine Antwort. Der gelungene Kurzfilm von Volker Schlöndorff zeigt jedoch, welche Bedeutung Zäune, Mauern und Grenzen auch nach der Einheit haben und welche Emotionen sie auslösen können.

Das „Digitale Schaufenster“ ist ein Projekt des Vereins Neues Potsdamer Toleranzedikt in Kooperation mit dem Bündnis „Potsdam! bekennt Farbe“.