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„Brandenburg zeigt Haltung!“ – Gemeinsamer Aufruf gestartet


Mit einem gemeinsamen landesweiten Aufruf wenden sich 200 namhafte Erstunterzeichner:innen an die Brandenburger:innen. Unter dem Motto „Brandenburg zeigt Haltung!“ fordern sie zu Solidarität und Zusammenhalt in der Corona-Pandemie auf.

Die Kampagne versteht sich als Dach für die vielfältigen und wichtigen Initiativen vor Ort, die klar Haltung zeigen. Diesen lokalen Initiativen soll mehr Sichtbarkeit gegeben und öffentlich von der Gesellschaft der Rücken gestärkt werden.

Unterzeichnen kann man auf: https://www.change.org/p/brandenburg-brandenburg-zeigt-haltung 

Mehr Informationen unter: www.brandenburg-zeigt-haltung.de

Es ist offensichtlich, dass „unter dem Deckmantel der Kritik vermehrt demokratiefeindliche, verschwörungsideologische, antisemitische und rechtsextremistische Kräfte“ Falschinformationen und Hass verbreiten und auch vor der Bedrohung von Menschen nicht zurückschrecken, die in Medizin, Wissenschaft, Verwaltung, Politik, Journalismus, Religionsgemeinschaften und Kultur arbeiten und sich für unsere Gesellschaft engagieren. Und sie sind laut: Täglich ist der Presse zu entnehmen, dass Aktionen gewaltbereiter Pandemieleugner:innen, die Ordnungskräfte und Beschäftigten der kritischen Infrastruktur im Land herausfordern, die an anderer Stelle dringend gebraucht würden.

Bei all dem darf nicht übersehen werden: Auch wenn sie laut sind, sind sie in der Minderheit! Knapp 70 Prozent der Brandenburger Bevölkerung ist mindestens einmal geimpft. Und es werden täglich mehr. Die Mehrheit der Brandenburger:innen hat eine klare Haltung, der sie mit dieser Kampagne Ausdruck geben. Der Präsident der Hochschule für nachhaltige Entwicklung in Eberswalde, Matthias Barth, formuliert das folgendermaßen: „Wir erleben gerade eine laute und zunehmend radikale aber doch kleine Minderheit der medial eine große Aufmerksamkeit geschenkt wird. Gleichzeitig stehen dem 2/3 der Bürger:innen gegenüber, die gerade im Rechtsextremismus die größte Gefahr für das Land sehen. Von einer Spaltung der Gesellschaft kann da keine Rede sein und es ist an der Zeit deutlich zu machen, worum es gerade eigentlich geht, nämlich nicht um die Freiheit der Einzelnen, die in Gefahr ist, sondern die Freiheit der Vielen.“

Dr. med. Götz Brodermann, Geschäftsführer des Carl-Thiem-Klinikums Cottbus sagt: „Seit vielen Monaten erleben meine Kolleginnen und Kollegen im Carl-Thiem-Klinikum in Cottbus leidvoll und hautnah, was Corona bedeutet. Sie versuchen schwerstkranken Covid-Patienten das Atmen zu erleichtern. Versuchen alles Menschenmögliche, Sterbenden den letzten Anruf bei den Lieben zu Hause zu ermöglichen. Versuchen, die Einsamkeit während des oft wochenlangen Aufenthalts auf den Corona-Stationen zu lindern. Und das alles, während Sie privat selbst mit allen Einschränkungen leben müssen, die Corona derzeit für unser aller Leben bedeutet.

Dass Menschen Corona in Frage stellen, die Regeln missachten, gemeinsamen mit Rechtsradikalen „spazieren“, dafür kann ich kein Verständnis zeigen. Und ja – dass was ich u.a. in Cottbus derzeit beobachte, macht mich nicht nur fassungslos, sondern mitunter auch traurig und wütend.

Wir müssen nicht immer einer Meinung sein. Regeln sollen immer, aber insbesondere, wenn Sie die persönliche Freiheit des Einzelnen einschränken hinterfragt werden. Aber wir müssen auch anerkennen, wann das oberste Gebot ganz einfach Solidarität heißt. Damit wir die gefährdeten Personengruppen schützen und das Gesundheitssystem nicht kollabiert und wir irgendwann wieder normal leben können.“

Wir starten diese Aktion mit mehr als 200 Personen und Organisationen aus dem gesamtem Land Brandenburg, darunter Präsident:innen von Hochschulen und Instituten, Persönlichkeiten aus Medizin, Wissenschaft, Wirtschaft und Politik, aber auch aus Religionsgemeinschaften, Kultur, Kunst, Sport und lokalen Bündnissen der Zivilgesellschaft. Dem Vorsitzenden des Vereins Neues Potsdamer Toleranzedikt und Inhaber der Christoph Miethke GmbH & Co. KG, Christoph Miethke, fällt es leicht, sein Engagement zu begründen: „Es ist eine Freude, sich daran zu beteiligen, in Freiheit und Verantwortung einer großen Mehrheit in diesen schwierigen Zeiten Gehör und Aufmerksamkeit zu verschaffen! Schade, dass dies so dringend nötig ist.“