Die zweite Station unserer Brandenburg-Tour der ToleranzRäume war Frankfurt an der Oder. Vom 28. August bis zum 3. September 2024 bot die Ausstellung am Bahnhofsplatz Gelegenheit, sich mit dem Thema Toleranz und Vielfalt auseinanderzusetzen. Unterstützt wurde unser Projektteam durch das Kleist-Museum, den Slubfurt e.V., die Integrationsbeauftragte der Stadt, die Partnerschaft für Demokratie und das Stadtarchiv Frankfurt (Oder).
Frankfurt (Oder) war eine besondere Station auf unserer Tour, denn die Stadt ist nicht nur eine bedeutende Universitäts- und Kulturstadt, sondern auch eine Brückenstadt im wahrsten Sinne des Wortes: Die Oder trennt hier Deutschland von Polen und verbindet gleichzeitig die Partnerstädte Frankfurt und Słubice. Diese geografische und kulturelle Nähe prägt das Leben und das Miteinander der Menschen vor Ort und macht Frankfurt (Oder) zu einem herausragenden Beispiel für das Zusammenleben in einem vereinten Europa. Hier, an einer der östlichsten Grenzlinien Deutschlands, haben Verständigung und Kooperation über Grenzen hinweg eine lange Tradition und finden ihren Ausdruck in unzähligen Projekten und Begegnungen.
Die Woche der Ausstellung begann feierlich am 28. August 2024 mit einer musikalischen Darbietung von Dr. Adrian Robanus. Frank Hühner von der Partnerschaft für Demokratie betonte in seinen Grußworten die Bedeutung von Toleranz in der Brückenstadt Frankfurt Oder und Christoph Walesch vom Toleranz-Tunnel führte die Besucher*innen durch die Ausstellung.
Als Teil des Rahmenprogramms wurden interessante Veranstaltungen geboten, die das Thema Toleranz aus verschiedenen Perspektiven beleuchteten. Ein Vortrag von Prof. Dr. Matthias Asche im Stadtarchiv widmete sich den historischen Wurzeln der Toleranz in Brandenburg und beleuchtete das Edikt von Potsdam, das im 17. Jahrhundert Hugenotten in Brandenburg willkommen hieß und bis heute als Vorbild für ein offenes und vielfältiges Zusammenleben gilt.
Eine weitere kulturelle Facette bot das Yams-Fest „Afrika im Herzen“, organisiert vom Slubfurt e.V., das die Vielfalt afrikanischer Kulturen und die Geschichte der afrikanischen Diaspora in Deutschland ins Zentrum rückte. Hier konnten die Besucher*innen die Lebendigkeit und die Traditionen Afrikas erleben und mehr über individuelle Einwanderungsgeschichten erfahren. Der Toleranzspaziergang durch die Frankfurter Altstadt war ein weiteres Highlight: Hier lernten die Teilnehmer*innen die interkulturellen Spuren in Frankfurt (Oder) kennen und entdeckten historische Orte, die für das Miteinander der Kulturen stehen. Ein weiterer bedeutsamer Höhepunkt war die Diskussionsrunde im Kleist Forum mit Journalist Marcus Bensmann, die sich den aktuellen politischen Herausforderungen im Kontext der Toleranz widmete.
Frankfurt (Oder) und Słubice stehen heute symbolisch für ein Europa ohne Grenzen, in dem Toleranz und kulturelle Vielfalt eine tragende Rolle spielen. Projekte wie die ToleranzRäume verdeutlichen, dass kulturelle Unterschiede eine Bereicherung sind und Toleranz die Grundlage für ein friedliches Miteinander darstellt.